Verrückt nach Wein: Was ist Portwein und wozu passt er?

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Verrückt nach Wein: Was ist Portwein und wozu passt er?

Allgemein ist der Portwein in Deutschland aus der Mode gekommen, und dagegen sollten wir etwas unternehmen! Für viele ist Portwein ein Getränk, das zu Großmutters Zeiten getrunken wurde. Aber Portwein wird heute generell stark unterschätzt und hat wirklich eine Imagekur verdient! Portwein passt beispielsweise wunderbar zur Käseplatte oder als Begleitgetränk zum Dessert.

Aber Portwein kann auch in vielen anderen Zusammenhängen genossen werden, worauf wir später näher eingehen werden. Zu Beginn lohnt es sich, sich darüber zu informieren, was Portwein eigentlich ist. Vereinfacht gesagt ist Portwein ein mit Alkohol angereicherter Rotwein. Das heißt, Portwein wird aus herkömmlichen Rotweintrauben hergestellt, die auch zum Keltern von Rotwein verwendet werden.

 


 

Portugals Rubin

Geografisch stammt der Portwein aus dem nördlichen Portugal im Dourotal und kann definitiv nicht aus anderen Regionen stammen, wenn er Portwein heißt. Für Portwein gilt dasselbe wie für den Champagner, der nur aus der Champagne stammen darf.

Generell wird der Portwein in zwei Typografien mit weiteren drei Unterkategorien sowie ein paar Sondervarianten unterteilt. Wenn man über Portwein spricht, meint man in der Regel Ruby oder Tawny. Ruby heißen die Typen Vintage (Jahrgang) oder Late Bottle Vintage (LBV), während zum Tawny die Variante Colheita (portugiesisch für „Ernte“) zählt. Diese sind auch in weißen und sogar in Rosévarianten erhältlich.

Der Ruby-Portwein ist der Portwein, der herkömmlichem Rotwein am nächsten kommt. Etwas salopp und generalisierend ausgedrückt, lässt sich ein Ruby-Portwein als ein sehr fruchtiger Rotwein mit hohem Alkoholgehalt beschreiben (Portweine haben immer einen Alkoholgehalt von etwa 20 % Prozent, +/- 0,5-1 %). Ein Ruby ist, wie der Name andeutet, rubinroter und dunkler im Glas – genau wie Rotweine.

Ein Ruby kann auch mit Rotwein verglichen werden, weil eine Mindestanzahl an Jahren der Fasslagerung vorausgesetzt wird (bei einem Vintage liegt sie in der Regel bei etwa 1½ Jahren). Im Gegensatz dazu kann ein Colheita bis zu 20 Jahre oder länger im Fass lagern.

 

 

 

Große Unterschiede bei der Lagerung

Wegen der kurzfristigen Fasslagerung sind die Ruby-Portweine nach dem Öffnen ebenfalls am kürzesten haltbar. Ein LBV hält sich gekühlt in der Regel 2-3 Wochen nach dem Öffnen, ein Vintage dagegen sollte nach 24-48 Stunden getrunken werden! Hierbei ist es wichtig zu betonen, dass das Trinken von Portwein, der vor längerer Zeit geöffnet wurde, nicht gesundheitsschädlich ist. Der Wein wird aber nach dem Kontakt mit Sauerstoff viel von seinem Charakter und Geschmack eingebüßt haben.

Aber auch hier gibt es keine Regel ohne Ausnahme! In diesem Fall sind die LBV-Weine die Ausnahme. Wie der Name schon andeutet, wartet man hierbei etwas länger, bis der Wein in Flaschen abgefüllt wird, das heißt, er wird etwas länger im Fass gelagert als ein Vintage. Ein LBV kann 4-6 Jahre im Fass lagern, wodurch er süßlicher und weniger fruchtig wird.

Bei den Colheitas dagegen ist es völlig anders. Diese Portweine lagern immer mindestens sieben Jahre im Fass und oft noch länger. In der Regel steht vorne auf der Flasche, dass der Wein beispielsweise 1995 geerntet worden ist. Auf dem Etikett auf der Rückseite steht dann etwa, dass er erst 2011 abgefüllt wurde. Es liegt auf der Hand, dass so viele Jahre der Fasslagerung den Wein hochgradig beeinflussen. Die Colheita-Weine zeichnen sich durch einen sehr lieblichen Geschmack mit deutlichen Noten von Schokolade, Vanille, Karamell usw. aus. Je nach Produzenten und Jahrgang kann der Geschmack natürlich variieren. Im Glas wirkt ein Colheita immer eher nussbraun als rot, was auch der langen Fasslagerung geschuldet ist. Zudem hält sich ein Colheita 2-3 Monate oder länger nach dem Öffnen.

 

 

 

Von Blauschimmelkäse bis hin zu Schokoladendesserts

Was das Servieren betrifft, eignet sich ein LBV hervorragend als Begleitung zu einem Dessert, während ein Vintage den meisten Käsesorten gut steht; vor allem einem kräftigen Blauschimmelkäse mit intensivem Geschmack. Ein Colheita dagegen ist der perfekte Dessertwein, der sich sehr gut zu kräftigen Desserts auf Schokoladenbasis macht. Darüber hinaus können sie alle natürlich auch alleine als kleiner Absacker am Ende des Abends getrunken werden. Temperaturmäßig sollte er bei 16-18 Grad serviert werden; bei warmer Witterung kann er aber auch kühler serviert werden.

Wie bereits erwähnt, ist Portwein auch in Weiß- und Rosévarianten erhältlich, und diese werden leider noch mehr unterschätzt als „herkömmlicher“ Portwein. Während die Ruby- und Tawny-Weine oft zu kräftig oder lieblich sind, um in der warmen Jahreszeit konsumiert werden, kommen dann die weißen und roséfarbenen Varianten zu ihrem Recht.

Genau wie herkömmliche Weiß- und Roséweine sind sie aus Weißweintrauben bzw. Rotweintrauben mit einer kürzeren Mazeration (Hautkontakt) hergestellt und müssen bei niedrigeren Temperaturen als Ruby und Tawny genossen werden. Man kann wunderbar einen weißen oder Roséportwein direkt aus dem Kühlschrank holen und bei 5-8 Grad konsumieren.

 

 

 

 

 

 

Die frische Alternative

Weißer Portwein hat einen frischeren Geschmack, und die Süße wird von der Säure und trockeneren, herberen Noten gedämpft. Wenn wir es mit einem weißen Colheita zu tun haben, passt er durch die schöne Balance zwischen Lieblichkeit und Säure und Noten von Sahnekaramell, Pfirsich und Aprikose hervorragend zu z. B. Crème Brulée oder Desserts auf Obstbasis.

Die Roséversion ist milder. Hierbei wird das Liebliche des Portweins mit den säuerlichen Erdbeer- und Cranberrynoten des Rosés kombiniert. Wie bei herkömmlichem Rosé, braucht dieser Art von Portwein keine Begleitung. Falls man aber zufällig eine Schale frischer Erdbeeren zur Hand hat, passen sie wunderbar dazu!

Darüber hinaus eignen sich diese zwei Varianten auch für unterschiedliche Drinks und Cocktails. Roséportwein lässt sich zum Beispiel hervorragend mit Tonic, Eiswürfeln und der Schale einer Zitrone mischen. So hat man einen leckeren Sommeraperitif! Auch gewöhnlicher Sekt erhält durch einen Schuss trockenen, weißen Portwein das gewisse Etwas.

Prost!

 

 

Alles, was gut zu Portwein schmeckt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verrückt nach Wein

Dieser Beitrag wurde von unserem eigenen Weinexperten Loui geschrieben, der in unserem Showroom im dänischen Hillerød angestellt ist.

Loui teilt hier laufend sein umfangreiches Wissen über die wunderbare Welt des Weins, und wir versprechen, dass hier etwas für Anfänger und erfahrene Weinkenner dabei sein wird.

Falls Ihnen der Sinn nach mehr Fachsimpeln in Sachen Wein steht, können Sie gerne unser umfangreiches Archiv mit früheren Artikeln durchstöbern.

 

 


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